Der Marktplatz von Uhersky Brod
Dieses Wochenende spielten Steffen Mages und ich ein weiteres Mal bei Uhersky Brod in Tschechien beim Mannschaftskampf mit. Dieses Mal ging es nach Borsice in der Mähe von Stare Mesto. Nachdem es bei meinem ersten Besuch in Uhersky Brod neblig war und regnete, konnte man diesmal bei herrlichem Frühlingswetter auch etwas von der Stadt sehen.
Der neue Bahnhof von Uhersky Brod
Nach dem Mittagessen bei Zpevaks führten uns Katerina und Katka zunächst durch die Stadt, zum Abendessen stießen dann Jana und Pavel dazu, die noch bei einem Schnellschachturnier in Ostrava waren. Pavel wurde dort Fünfter, Jana gewann den Damenpreis.
Dann ging es am nächsten Morgen nach Borsice. Ich spielte wieder mit Schwarz an Brett 1 – das etatmäßige Spitzenbrett musste wegen Krankheit kurzfristig absagen. Steffen spielte an Brett 2 gefolgt von den restlichen Spielern aus Uhersky Brod, jedoch war die Mannschaft gegen den Tabellenzweiten stark ersatzgeschwächt. Meine Partie ließ sich gut an, ich spielte wiedermal gegen den mit 20 Jahren Jüngsten im gegnerischen Team (Elo knapp 2100), und es kam wieder das Marozcysystem im beschleunigten Drachen aufs Brett, schon das dritte Mal in den letzten Wochen. Diesmal war mein Gegner aber theoretisch nicht auf der Höhe und vergaß einen wichtigen Zug. Dies brachte mir das Läuferpaar und eine bequeme Stellung. Nachdem ich ein paar bessere Chancen ausgelassen hatte, wickelte mein Gegner in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauer ab, das er aufgrund einer weiteren Ungenauigkeit von mir remis halten konnte. Ob die Partie ohne diese Ungenauigkeit zu gewinnen war, war aber zweifelhaft. In der Partie war sicher mehr drin.
Zu diesem Zeitpunkt stand es nach 2 schnellen Remispartien an den Mittelbrettern 1,5-1,5. Allerdings verlor Brett 7 schnell, an Brett 8 und 3 sah es auch nicht gut aus. Steffen hatte eine gute Stellung herausgespielt, dafür aber viel Zeit verbraucht. Sein Gegner opferte dann ziemlich unmotiviert eine Qualität, Steffen fand in Zeitnot aber einige Male nicht die beste Fortsetzung. Am Ende übersah er ein spektakuläres Damenopfer, das zu einem erstickten Matt führte. Währenddessen hatte Brett 3 mit Schwarz gezeigt, wie man nicht gegen den Maroczyaufbau im beschleunigten Drachen spielt. Der Schwarze wurde ohne Gegenspiel ziemlich zusammengeschoben und gab auf, als Figurenverlust unvermeidbar war. Nachdem auch Katerina Zpevakova verloren hatte, stand ein hohes 2-6 zu Buche. Zum Glück ging es um nichts mehr – die Mannschaft steht im gesicherten Mittelfeld der Liga. Den Tag ließen wir dann beim Mittagessen in einem nahegelegenen Restaurant ausklingen. Jana und Katka stießen ebenfalls noch zu uns – Jana hatte ebenfalls Mannschaftskampf, sie spielt für Stare Mesto und gewann kampflos. Die Gegner waren mit 3 kampflosen Brettern angetreten, und zum Überfluss verlor auch noch ein Gegner, nachdem nach etwa 2 Stunden Spiel sein Handy klingelte.