Beim gemeinsamen Essen nach dem Mannschaftskampf, vorne Steffen Mages, Mario Meinel, Gregor Krenedics
Am vergangenen Wochenende fuhren wir zu Viert zum Mannschaftskampf nach Uhersky Brod zu den langjährigen Freunden des SK Schwäbisch Hall in Tschechien nahe der slowakischen Grenze, um den dortigen Verein beim Mannschaftskampf gegen Kunovice zu verstärken. Zum Sieg hat es nicht gereicht, es gab eine knappe 3,4-4,5 Niederlage gegen starke Gegner.
Für mich war es der erste Einsatz für Uhersky Brod, die Schwäbisch Haller Kollegen hatten schon einige Male mitgespielt. Nach langer Fahrt, auf der wir unterwegs auch noch Katka Zpevakova in Brünn aufsammelten, die dort studiert und am Samstagmorgen noch eine Prüfung (erfolgreich) absolvierte, kamen wir kurz nach Mittag bei Familie Zpevak an, die ja komplett schon seit Jahren auch für Schwäbisch Hall spielt – von der Damenmannschaft in der Bundesliga bis zur 5. Mannschaft in der B-Klasse.
Dort wurden wir von Mama Katerina hervorragend bewirtet. Pavel war leider nicht da, er spielte auswärts in der tschechischen Extra-League (zu vergleichen mit der deutschen Bundesliga). Am Abend ging es dann noch nach kurzer Partievorbereitung zusammen mit unter anderem Jaroslav Buran in die Pizzeria und anschließend in eine Cocktailbar. Von der Stadt gab es wegen Nebels und Dauerregen leider nicht viel zu sehen.
Dann ging es am Sonntag nach Kunovice. Ich hatte die Ehre, am ersten Brett zu spielen, es ging gegen einen sehr starken Jugendspieler mit fast 2100 Elo.Die Spielklasse ist ungefähr mit der deutschen Landesliga zu vergleichen, wobei der Abfall innerhalb der Mannschaften größer ist – zum Teil von 2300 bis 1500 Elo. Meine Vorbereitung kam aufs Brett, allerdings ist der Maroczy-Aufbau gegen den beschleunigten Drachen nicht unbedingt der Traum des Schwarzspielers. Doch zu der Partie später.
Mario gewann schnell an Brett 8, obwohl noch unter den Nachwirkungen des Vorabends leidend. Leider gingen dann vielversprechende Partien an Brett 3 und 7 (mit Mehrfigur ohne Kompensation für den Gegner) verloren. Steffen wickelte gegen einen ebenfalls sehr starken Gegner nach guter Stellung im Mittelspiel in ein ungünstiges Endspiel ab, das er nicht halten konnte. Am Ende stand es 2-4, und Gregor und ich spielten noch, Gregor mit guten Gewinnchancen, ich mit eher leicht schlechterem Doppelläuferendspiel.
Leider konnte ich meine Partie nicht mehr gewinnen, obwohl sich am Ende tatsächlich noch eine Gewinnchance ergab, in der Partiefortsetzung kam der gegnerische König gerade rechtzeitig, um den letzten Freibauern zu halten. Ein Gewinn wäre möglich gewesen, allerdings schwer zu finden, dass 1 Läufer und 2 Bauern gegen 2 Läufer wirklich gewinnen, ist eher ungewöhnlich, aber man sehe selbst:
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Daher stand es am Ende 3,5-4,5, die Mannschaft befindet sich aber im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Trotz langer Fahrt ein schönes Wochenende mit einer guten Partie, obwohl es bei mir wieder nicht zu einer Gewinnpartie gereicht hat.