Die Schwäbisch Haller Damen haben gegen starke Rodewischer Schachmiezen 4-2 gewonnen und die Tabellenführung in der Frauenbundesliga verteidigt. Dabei wurden alle 6 Partien entschieden, es gab kein einziges Remis.Zunächst geriet Schwäbisch Hall 0-1 in Rückstand. Iva Videnovas Dame begab sich etwas auf Abwege und fehlte dann am Damenflügel zur Verteidigung, ihre Gegnerin ließ sich den Vorteil nicht nehmen, gewann Material, und nach der Zeitkontrolle mußte Iva die Waffen strecken. Dabei ließ Iva eine spektakuläre Rettung aus, nach der ihre Stellung nur leicht schlechter gewesen wäre, das fand aber erst der Computer (siehe Partie unten). Danach schlug die Hallerinnen zurück: Alina Kashlinskaya, Sabrina Vega-Gutierrez und Karina Ambartsumova gewannen nach zum Teil turbulenten Verlauf. Karinas Gegnerin Martina Korenova versuchte ein gut aussehendes Läuferopfer auf h7. Karina kassierte das angebotene Material und verteidigte sich umsichtig, ließ sogar einige Doppelschachs zu und gewann am Ende. Sabrina hatte gegen Melanie Lubbe Glück: die deutsche Nationalspielerin ließ einmal einen klaren Gewinn aus, die Stellung war aber in der Situation aber ziemlich unübersichtlich, und Zeit hatte Melanie auch keine mehr. Nur Alina gewann souverän gegen die Polin Joanna Majdan-Gajewski. Zu diesem Zeitpunkt war aber klar, dass Ekaterina Atalik gegen Anastasia Bodnaruk höchstens um ein Remis kämpfte. Am Ende verwertete die Rodewischer Spitzenspielerin ihren Vorteil und verkürzte, sie schaffte jetzt im 4. Spiel gegen Schwäbisch Hall den 4. Sieg. Auch hier lohnt sich das Nachspielen der Partie in jedem Fall.
Damit lag es an Deimante Cornette den Sieg sicherzustellen. Sie stand im Mittelspiel stark unter Druck, konnte sich aber später befreien und selber Vorteil erlangen. Und tatsächlich gewann sie am Ende ihr Damenendspiel gegen Regina Theissl-Pokorna, die das erste Mal seit über einem Jahr wieder für Rodewisch am Start war, und mit deren Mitwirken niemand gerechnet hatte. Die Österreicherin machte es am Ende Deimante einfach, als sie den Damentausch zuließ, der in ein gewonnenes Bauernendspiel führte. Aber vermutlich war die Stellung da schon verloren.
Im Parallelspiel gewann Deizisau glatt 5-1 gegen Leipzig, wobei Simona Gheng erst kurz vor Ende der 30-minütigen Karenzzeit eintraf und die Nerven ihrer Mannschaftskolleginnen ganz schön auf die Folter spannte. Hochklassisch hier die Partie an Brett 1 zwischen Karina Szczepkowska-Horowsk und Yuliya Naiditsch, die in einem leistungsgerechten Remis endete. Die Abwicklung ins Bauernendspiel wurde von beiden a Tempo gespielt (auch hier Verweis auf die Partie unten), vermutlich hatten sie zu diesem Zeitpunkt schon alles bis zum Ende durchgerechnet. Leider fiel halber Wege die Liveübertragung aufgrund eines Rechnerabsturzes aus, die Partien wurden dann nach dem Ende jeweils nachgeliefert.
Jetzt deutet immer mehr auf ein Finale Schwäbisch Hall – Baden Baden am letzten Spieltag hin. Baden Baden gewann mit 3 Ex-Weltmeisterinnen 5-1 gegen Kiel, morgen gegen Hamburg wartet eine deutlich höhere Hürde, obwohl Hamburg gegen stark kämpfende Karlsruherinnen nicht über ein 3-3 hinauskam. Herausragend hier der Angriffssieg von Annmarie Mütsch gegen Judith Fuchs. Aus dem Abstiegskampf verabschiedet hat sich neben Karlsruhe (zumindest wenn sie dem Coup gegen Hamburg einen Sieg gegen Tabellenschlusslich Kiel folgen lassen) auch Lehrte mit einem klaren Sieg gegen Hofheim.
Hier eine Bildergalerie vom Spieltag und unten die Partien (jetzt die Schwäbisch Haller Partien auch mit taktischer Analyse aus CB14), hier alle Ergebnisse und die Tabelle.