Am 16.11.2019 fand in Wiesbaden die schon 26. Auflage des Schnellschachturniers für Betriebssportmannschaften bei der R+V-Versicherung statt. Das diesjährige Turnier war stark besetzt wie selten, als Favorit ging die Grenke-Bank mit dem deutschen Nationalspieler Georg Meier am Spitzenbrett ins Rennen. Georg Meier war dort nicht einmal als Gastspieler im Einsatz, er arbeitet seit Anfang des Jahres bei der Grenke-Bank im Risikocontrolling. Ich spielte als “Gastspieler” der Schwäbisch Haller Bausparkasse an Brett 1 der aus Spielern des SK Schwäbisch Hall bestehenden Spielern.
Eine Besonderheit des Turniers ist, dass vom Profi bis zum Hobbyspieler die ganze Bandbreite des Schachs vertreten ist, und das teilweise auch innerhalb einer Mannschaft. Daher wurden die Schnellschachregeln auch nicht so strikt ausgelegt wie bei “offiziellen” Turnieren: Handyklingeln verlor nicht gleich die Partie, und für unmögliche Züge gab es keine Zeitstrafe, der zweite unmögliche Zug pro Partie führte aber schon zur Niederlage. Schiedsrichter Holger Bergmann hatte dann auch keine Probleme mit der Leitung des Turniers, und auch der Zeitplan wurde vorbildlich eingehalten. Dazu kam die kostenlose Verpflegung für alle Teilnehmer durch die gastgebende R+V-Versicherung mit Getränken, belegten Brötchen und Kuchen sowie Eintopf mit Würstchen zum Mittagessen.
Außer Georg Meier waren weitere Titelträger am Start: Bei der TH Mittelhessen GM Hagen Poetsch, bei der Software AG der Hofheimer Vereinsvorsitzende und ehemalige Weltmeister im Schachproblemlösen IM Arno Zude, beim Statistischen Bundesamt IM Johannes Carow. Auch das Frauenschach war prominent vertreten: bei der Grenkebank spielte an Brett 2 WIM Inna Agrest und an Brett 3 die deutsche Nationalspielerin Hanna-Marie Klek, die bei der kürzlich zu Ende gegangenen Mannschafts-Europameisterschaft in Batumi mit dem drittbesten Ergebnis an Brett 3 aufhorchen ließ. Sie bestätigte ihre aktuelle gute Form und schaffte als einzige Teilnehemerin eine 100%ige Ausbeute mit 7 Punkten aus 7 Spielen und gewann damit auch den Brettpreis an Brett 3. Den Brettpreis am Spitzenbrett gewann standesgemäß Georg Meier, der aber ein Remis abgab.
Am Ende ging der Sieg an den Favoriten, aber es war knapp: gegen die Frankfurter Unternehmensberatung d-fine, die inzwischen auch Sponsor des Viernheimer Bundesligisten ist, gab es nur ein 2-2-Unentschieden, und so kam es in der letzten Runde zum Fernduell, das die Grenke-Bank dann mit einem 4-0-Sieg gegen das statistische Bundesamt für sich entscheiden konnte, dazu kam die Schützenhilfe der R+V-Versicherung, die d-fine ein weiteres Unentschieden abnehmen konnte. Dritter wurde am Ende die TH Mittelhessen mit dem zweiten GM Hagen Poetsch an Brett 1, der dort Mathematik studiert.
Zu den Ergebnissen der Bausparkasse: mit der 1. Mannschaft landeten wir nach einigen knappen Niederlagen im hinteren Mittelfeld, mein Ergebnis war ebenfalls mittelmäßig, aber zumindest hatte ich die Gelegenheit, gleich gegen 3 Gegner oberhalb von 2400 zu spielen (Hagen Poetsch, Johannes Carow und Arno Zude), auch wenn da nichts Zählbares herauskam. Die 2. Mannschaft der Bausparkasse, die nur aus Nicht-Vereinsspielern bestand, schaffte immerhin einen Sieg und ein Unentschieden und damit ein sehr achtbares Ergebnis.
Alle Bilder können hier heruntergeladen werden, die Ergebnisse gibt es ab morgen auf den Seiten des Wiesbadener Betriebssportverband.