Nur 3 Wochen nach der letzten Doppelrunde steht am kommenden Wochenende die vorletzte Doppelrunde der Frauenbundesliga auf dem Programm. Die Damen des SK Schwäbisch Hall wollen ihre Tabellenführung in der Frauenbundesliga gegen die Rodewischer Schachmiezen und Aufsteiger Allianz Leipzig verteidigen, bevor dann der voraussichtliche Showdown um die Meisterschaft in der letzten Runde gegen die OSG Baden-Baden Ende März ansteht.
Diesmal sollten alle Mannschaften der Liga weniger Aufstellungsprobleme als am letzten Spieltag haben, da zeitgleich keine größeren Turniere stattfinden.
Rodewisch ist so eine Art Angstgegner für Schwäbisch Hall, die letzte Niederlage überhaupt kassierte der amtierende Meister vor 1,5 Jahren zum Auftakt der Saison 2015/16 gleich mit 1-5 gegen die Schachmiezen. Letzte Saison gab es gegen dezimierte Schachmiezen ein mühsames 4-2 (das Titelbild zeigt Karina Ambartsumova in der Endphase ihrer Partie gegen die Schachmiezen in der Vorsaison). Rodewisch steht im Niemandsland der Tabelle, in den letzten Spielen geht es nur noch darum, eine Endplatzierung im oberen Tabellendrittel zu schaffen. Mit den Podiumsplätzen hat man nichts mehr zu tun. Für die Rodewischer Topspielerin Anastasia Bodnaruk ist Schwäbisch Hall so etwas wie ein Lieblingsgegner, alle 3 bisherigen Partien konnte sie an Brett 1 für sich entscheiden. Das wollen die Hallerinnen natürlich ändern. Wer an Brett 1 Platz nehmen wird, wird natürlich noch nicht verraten, wie immer ist von der Mannschaftsleitung um Gregor Krenedics, Mario Meinel und Thomas Marschner Geheimhaltung angesagt, um die gegnerische Vorbereitung nicht zu einfach zu machen.
Für den zweiten Gegner Leipzig geht es noch um den Klassenerhalt. Nach der etwas überraschenden Niederlage gegen den anderen Aufsteiger aus Hofheim in der letzten Runde wird das aber schwer. Eigentlich muss schon eine Überraschung gegen Schwäbisch Hall oder Reisepartner Deizisau her, um den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen zu können. Leipzig ist an den vorderen Brettern mit zwei polnischen Spitzenspielerinnen stark besetzt, fällt aber an den hinteren Brettern deutlich ab. Daher ist die Haller Mannschaft klarer Favorit.
Überschattet ist das erste Heimspiel des Meisters in dieser Saison von den unvermindert andauernden Streitigkeiten im Verein zwischen dem Vorstand und der Teamleitung der Damenmannschaft, der immer weiter eskaliert. Inzwischen kam es zu Vereinsausschlüssen von Teilen der Mannschaftsleitung der Damen. Diese werden vermutlich demnächst eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins beschäftigen, da im Rahmen der Ausschlussverfahren durch den Vorstand um den Vorsitzenden Michael Riedel und seinen Vertreter Harald Barg eindeutig gegen die Vereinssatzung verstoßen wurde. Selbst Strafanzeigen von Seiten der Teamleitung der Damenmannschaft gegen obengenannte Personen aufgrund übler Nachrede stehen im Raum, die Vorwürfe gehen inzwischen weit ins Persönliche. Die weitere Teilnahme der Schwäbisch Haller Damen unter dem Dach des SK Schwäbisch Halls am Spielbetrieb der Frauenbundesliga erscheint aktuell kaum noch vorstellbar.
Mit einem Auge werden Spielerinnen und Mannschaftsleitung des SK Schwäbisch Hall am Sonntag nach Baden-Baden schauen, dort tritt die OSG gegen den Tabellendritten Hamburger SK an, und gegen Hamburg ließ der Titelfavorit im Vorjahr mit einem 3-3 Unentschieden den entscheidenden Punkt liegen, der den Weg zur Schwäbisch Haller Meisterschaft ebnete. Vielleicht gelingt den Hamburgerinnen ja eine erneute Überraschung, dann könnte die Titelverteidigung schon vor der letzten Runde feststehen. Aus Baden-Baden wird es voraussichtlich eine Liveübertragung der Partien geben, sicher demnächst zu erfahren auf der OSG-Webseite www.zugzwang.de bzw. bei Chess24.
Gespielt wird erstmals in der Frauenbundesliga im Optima-Sportpark, Start ist am Samstag um 14:00 und am Sonntag um 9:00. Eine Liveübertragung der Partien ins Internet ist ebenfalls geplant, der Link wird rechtzeitig auf der Webseite des Autors www.thomas-marschner.de bekanntgegeben, die Partien werden voraussichtlich auch bei Chess24 zu verfolgen sein. Mein genereller Vorbericht für die vorletzte Doppelrunde der Frauenbundesliga ist beim Schach-Ticker zu finden. Alle Informationen zur Frauenbundesliga gibt es unter http://nsv-online.de/ligen/fbl-1718/
Hier alle Begegnungen
8. Runde Samstag, 17.2.2018 14:00
Spielort Schwäbisch Hall
SK Schwäbisch Hall – Rodewischer SM
SF Deizisau – SV Allianz Leipzig
Spielort Baden-Baden
OSG Baden-Baden – Doppelbauer Kiel
Karlsruher SF – Hamburger SK
Spielort Hofheim
SV Hofheim – SK Lehrte
SC Bad Königshofen – SV Medizin Erfurt
9. Runde Sonntag, 18.2.2018 9:00
Spielort Schwäbisch Hall
SV Allianz Leipzig – SK Schwäbisch Hall
Rodewischer SM – SF Deizisau
Spielort Baden-Baden
Hamburger SK – OSG Baden-Baden
Doppelbauer Kiel – Karlsruher SF
Spielort Hofheim
SV Medizin Erfurt – SV Hofheim
SK Lehrte – SC Bad Königshofen